Dienstag, 6. Januar 2015

Neujahrsbild

Ich habe mich Ende des Jahres entschlossen, kleinere Bilder zwischenzuschieben, bis mein größeres Bild fertig ist (an dem ich schon seit Ewigkeiten male). So ist dieses Kleinteilchen entstanden:


Unter Wasser
20 x 20 cm
Öl auf Leinen
2015

Auch kleine Bilder brauchen ihre Zeit, um zu entstehen, selbst wenn sie von der Fläche her eher minimal sind. Inspiriert wurde ich durch verschiedene Dinge. Es ist noch ein weiteres Bild in Arbeit, das sich auf einen Spaziergang mit spektakulären Wetterverhältnissen bezieht, und in gewisser Weise hat mich das Thema dann auch zu diesem Bild gebracht. Meine Gedanken sind sozusagen mäandert - von meinen Ideen des anderen Bilders weitergeknüpft, vermischt und mit einen Traum verwoben, den ich kurz vorher hatte, welcher sich wiederum auf eine Idee bezog, die ich schon Wochen vorher hatte und in einem anderen Bild verarbeiten will. Noch Fragen? Alle Klarheiten beseitigt? Genau so arbeitet es stets in mir. Irgendwann ist unklar, woraus etwas überhaupt entstanden ist, weil sich ein Eigenleben daraus entwickelt.
Schon Wochen vorher habe ich winzige Pilze auf meinen Spaziergängen fotografiert, was meine Hunde stets total angeödet hat, weshalb ich sie davon abhalten mußte, interessiert auf mein Fotoobjekt zu latschen, weil Pilze ja sowas von uninteressant sind. Aber mich davon abbringen, mich dieser Spezies zuzuwenden, ist allemal einen Versuch wert. Ich hab´s aber hinbekommen ;-) Und so habe ich stets irgendwelches brauchbares Material, das ich dann vermauscheln kann. Und es wachsen daraus irgendwann diese kleinen Parallelwelten, die auch in größeren Bildern irgendwann als "böse kleine Welten" wieder auftauchen können. Aber so sind sie erst einmal ganz harmlos. Scheinbar. Treideln so vor sich hin und verknüpfen sich mit völlig anderen Fäden, bis sie eventuell wachsen und größer werden ...

:-)

Donnerstag, 13. November 2014

Das erste Ei ...

bzw. die ersten Eier. War nicht nur eins, was in einem liebevoll zusammengehäuften Strohnest lag, sondern gleich sechs Stück! Wahrscheinlich waren schon gestern welche dort, aber ich guck nicht jeden Tag intensiv in die Hütte, schon gar nicht ganz hinten in die Ecke. Die Hütte ist mit Sand und einer fetten Schicht Stroh ausgelegt, und jede Woche mach ich das sauber, wechsel das aus. Ich habe auch Legenester drin stehen, die aber überhaupt nicht interessant zu sein scheinen. Nö, unter dem Kotbrett schön geschützt ist es viel netter und so schön dunkel und schummerig. Jetzt überlege ich, ob ich die Beine von den Legenestern abmontiere (sie stehen erhöht, weil ich mal gelesen habe, daß Hühner das so mögen, weshalb die nach Plan gearbeitet wurden) und sie dort in die Ecke stelle und das anbiete. Vielleicht nehmen sie sie dann an. Denn dieser Ort dort hinten ist auch sehr geschützt und scheint ihnen zuzusagen. Altsteirer sind eben noch etwas urig und haben ihren eigenen Hühnerdickschädel.

Junghühner legen ja nicht so große Eier, aber ich muß sagen, für Junghühner sind die gar nicht so winzig, wie ich erwartet habe. Die sind schon ganz ordentlich. Liegt aber vielleicht auch daran, daß Altsteirer sowieso keine so winzigen Eier legen. Ist wohl alles relativ. Sind ja auch recht große Hühner, wenn auch nicht diese Extremmaße, wie diese ganzen Fleischrassen. Und natürlich nicht so schwer und fett. Aber immer wenn ich Hühner Marke 0815 hier im Dorf sehe, dann finde ich die plötzlich immer so mickrig. Dabei sind meine wirklich nicht riesig. Aber einen Tick größer eben doch mit schönen Maßen und überhaupt außergewöhnlich hübsch *find*

Und nun gucke ich mal, ob es stimmt, daß Altsteier auch im Winter legen, weil ihnen die Jahreszeit völlig schnurz ist, und ob ich auf die Durchschnittszahl an Eiern im Jahr komme, die immer so großzügig bemessen angegeben wird (wenn das stimmt, muß ich allerdings verkaufen, weil ich sonst nicht weiß, wohin *ggg* - dann muß mich Zia dringend besuchen, um welche mitzunehmen). Muß ich meine Eier einfach durch vier Teilen (in der Hoffnung, daß auch jede legt) und dann mal gucken. Interessiert mich, weil man immer zu verschiedenen Rassen recht viele Angaben liest. Und wie das so ist, oft wird etwas übernommen, aber es kann sein, daß das gar nicht (mehr) stimmt. Aber erzählt wird es immer. Deshalb mal meine Kontrolle, ob ich den Wert ungefähr erreiche.
Die Nachbarin war jedenfalls erstaunt, daß meine vier Junghennen schon sechs Eier produziert haben und meinte, das ist ganz schön erstaunlich. Ph, weiß nicht, was daran erstaunlich sein soll. Tsess. Und ich bin auf´s Dotter gespannt. Aber ganz frische Eier sollen kurz liegen bleiben, von daher werde ich am Sonntag meine Erfahrung kundtun :-)



Montag, 3. November 2014

Da ist es endlich

Gestern abgeholt, heute noch einige Kleinigkeiten dran gemacht, fotografiert und nun auch ins Netz gestellt:


Geschichtete Geschichte
Öl auf Leinen
100 x 80 cm
2014

Wenn ich von den zwei bis drei heutigen letzten Schichtlein an einigen Orten absehe, die dem Bild meines Erachtens dennoch den letzten Schliff gegeben haben *anmerk*, kann ich sagen, daß es schon seit nunmehr drei Monaten fertig ist. Insgesamt habe ich ungefähr ein halbes Jahr in dieses Bild investiert. Von der ersten Überlegung zum Thema zur langsam sich formenden Idee weiter zur Planung und Ausführung.
Wie ich schon des öfteren schrieb, war dieses Bild mein Beitrag zum Symposium "Entdecken - Weitergeben - Bewahren - Sagen und Geschichte des Havellandes". Und wie ich weiterhin ebenfalls schrieb, habe ich mich auf den Geschichtsteil konzentriert, da mich meine Idee von den Schichten der Erde, die Geschichte ergeben, sehr fasziniert hat. Auf solche doofe Ideen kommt man, wenn man für sein Leben gern mit den Hunden durch die Natur streift und allerlei Krimskrams findet. Ich habe eine Assoziationskette gebildet mit Begriffen, die alltäglich sind, und dennoch eine Geschichte darstellen (die Topflappen haben die Geschichte einer Topflappenausstellung zu DDR-Zeiten im Kulturzentrum - solche Anekdoten gehören ebenfalls dazu). Wer mich kennt, der weiß, daß ich die Magie des Alltäglichen und der Dinge äußerst spannend finde. Ganz popelige Sachen, denen man wenig bis gar keine Beachtung schenkt, da sie immer da sind, immer zur Hand, wenn man sie gerade braucht - was ich immer sehr schade finde. Denn betrachtet man diese, dann entführen sie einen in ihre ganz eigenen, kleinen Welten. Sie sind einst hergestellt worden. Entweder maschinell oder sogar noch von Hand. Da hat mal jemand sehr viel Gehirnschmalz und Arbeit investiert, damit diese Sachen entstehen. Das sollte man nicht einfach abtun, als wäre es nichts wert. Ein Wert entsteht immer, wenn man Gegenständen etc. einen Wert zumißt. Er kann mal mehr, mal weniger hoch sein, kann schwanken und von einem Ende zum anderen wandern, aber er bleibt in gewisser Weise. Denn selbst wenn der Gegenstand scheinbar vergessen ist, kann jemand vorbeikommen, ihn finden, ausgraben und z.B. für ein Bild benutzen. Und schon ist es wieder wertvoll.
Aber um jetzt nicht noch weiter ins Detail zu gehen und zu philosophieren - denn das könnte ich jetzt auch wieder fast endlos weiterführen (soviele Telefonthemen, so wenig Zeit XD), dieses Bild ist die Ausbeute meiner ganze eigenen Wanderung durch die Mark Brandenburg. Zeitlich rangieren meine Protagonisten von ca. 1700er über 1860 bis in die 1980er Jahre. Somit fast 200 Jahre. Finde ich eine gute Ausbeute.

Ich wurde öfter gefragt, ob ich dieses Stilleben vorher aufgebaut habe. Mehr mit dem Tenor, daß ich es doch mit Sicherheit vorher aufgebaut habe, weil das sonst gar nicht geht. Nein, habe ich nicht. Ich baue nie meine Stilleben auf und male sie dann. Ich füge die Gegenstände einzeln ein, nehme sie vorher in die Hand, schaue nach der für mich hübschesten Seite, dann wird es direkt auf der Leinwand arrangiert. Also auch ohne Skizze. Wenn ich alles angeordnet habe, räume ich oft noch um, tausche sie aus, eins hierhin eins dorthin, bis ich zufrieden bin. Dieser Prozeß kann einige Zeit dauern. Ich nehme mir Zeit dafür, muß mal das eine oder andere Nächtlein drüber schlafen, dann vorbeischlendern, ob es mir genehm ist. Es gibt dann den einen Punkt, an dem es paßt. Dann beginnen die Untermalungen usw. Immer schön von hinten nach vorne. Das heißt, die Schatten der Gegenstände sind angelegt, noch bevor die Gegenstände selbst gemalt sind. Ich nehme sie dann wieder einzeln in die Hand, wenn sie dran sind, drapiere sie so, wie sie sein müssen, und dann werden sie eben gemalt. Mit mehreren Schichten. Bis sie eben fertig sind. So läuft das bei mir ab.
Das einzige, das ich vorher aufgebaut habe, ist die Tischdecke, die als Hintergrund dient. Sprich: ein Karton auf einen Tisch, Decke rüber, ewig lange draufglotzen, in Gedanken speichern, skizzieren, Foto. Alles, was hilfreich ist. Wird sowieso meist eine noch ganz eigene Kreation. Selbst bei so profanen Dingen wie einer Tischdecke. Aber Falten sind schon eine Welt für sich. Ich hol mir durchaus auch noch mal die Tischdecke her und halte die mal eben, damit ich sehe, wie das ungefähr aussieht.

Und das ist jetzt eine Abhandlung geworden. Hatte ich gar nicht vor, aber ich konnte einfach nicht aufhören.

XD

Freitag, 31. Oktober 2014

Pünktlich ...

... zum 31. Oktober ist mein Bild fertig geworden. Ich hatte mir den Oktober als Termin gesetzt:


Anbetung
Eitempera & Öl auf Leinen
80 x 50 cm
2014

Hier noch das obige Detail zum besseren Erkennen (wobei es auch nicht soviel größer ist, oder?):



Ich skizziere ja immer gern Leute in der Bahn. Macht Spaß, und mein Fundus wächst stetig. Und manchmal gibt es eben die ultimativen Glückstreffer. Was hat mich die Figur inspiriert. Die Haltung sprach Bände, und ich wußte, das muß in mein nächstes Bild. Der Titel sagt eigentlich alles darüber, oder?
Aber was soll diese kleine Welt da oben? Tja, mir fällt ja zunehmend auf, daß die Menschen sich mehr und mehr zu Autisten entwickeln. Alles um sie herum scheint in einer Art Waber zu verschwinden und nicht mehr existent zu sein, nur das, was sich in einem kleinen Gerät abspielt, ist Realität. Erschreckend, denn die Welt spielt sich nur Zentimeter vor der eigenen Nasenspitze ab. Und das nicht nur mal kurz, sondern raumeinnehmend. Aber was einem da alles entgehen kann! Nicht auszudenken. Da können sich Parallelwelten öffnen, sich die Dimensionen mit unserer verbinden, man könnte einen Blick hineinwerfen und ... ist zu beschäftigt. Was bin ich froh, daß ich wenigstens diesen Einblick in andere Welten gewähren kann, die denjenigen gerade wieder entgeht ;-)

Ach übrigens, meine Bilder sind nicht vegan. Selbst wenn ich nicht gerade mit Eitempera male, so benutze ich bspw. Krapplack und Cochenillerot. Und ich male mit Echthaarpinseln. Wollte ich nur mal im Vorfeld anmerken. Da immer vermehrt "vegan" draufsteht, wollte ich mich diesem Trend nicht verschließen und vermerke nun: Nicht vegan!

XD

Dienstag, 14. Oktober 2014

Ein paar Hühner für zwischendurch

Madame Pompadour:






Und Monsieur Poirot:






Zuerst fanden sie die Kamera wieder schwer verdächtig. Aber als ich meine Hand etwas um das Objektiv herum legte (natürlich ohne meine Griffel vor der Linse zu haben), waren sie dann ganz entspannt, und ich konnte einige wirklich tolle Fotos schießen. Die anderen Damen waren mal wieder sonstwo zugange. Sprich: in einer Thujadreiergruppe (ich mag Thuja nicht, die habe ich aber mal geschenkt bekommen, und in Gruppen können sie durchaus reizvoll sein), denn dort ist es schön lauschig, und man kann herumscharren und sich freuen. Madame und Monsieur sind äußerst zahm, die zahmsten von allen. Sie lungern immer in meiner Nähe herum, gucken, was ich herumbuddle und zupfen an meinen Klamotten. Madame bewundert täglich mein modisches Aussehen und meinen Schmuck. Einen besonderen Narren hat sie an den Knöpfen meiner Jacke gefressen. Die muß sie dauernd befummeln. XD

Donnerstag, 25. September 2014

Es geht wie´s Brezel backen


Arche Noah
Öl auf Leinen
28 x 36 cm
2014

Dieses Bild hatte ich schon zum Symposium mitgenommen. Da war es natürlich noch nicht fertig, sondern erst die erste Untermalung. Ich dachte in meinem jugendlichen Leichtsinn, daß ich das auch noch dort schaffe. Habe ich natürlich nicht, was nicht weiter schlimm war, und so habe ich es wieder mit nach Hause genommen, wo es erst einmal ein wenig rumstand, etwas einstaubte und mich vorwurfsvoll anblickte.
Neulich war ich auf einer Vernissage eines Freundes, und da war ich einfach so inspiriert, daß ich mich wieder rangesetzt habe. Es sind, wie soll es anders sein beim Symposiumsthema, wieder Fundstücke. Das schicke Schild habe ich im Luch gefunden, lag direkt vor mir, wie mir das immer passiert. Ich habe es schon fast zwei Jahre, und jetzt war der Zeitpunkt gekommen, es unterzubringen. Mehr schreibe ich erstmal nicht zum Bild ;-)


Hier handelt es sich um eine dieser Zufallsaufnahmen. Loki und Yago lagen friedlich im Vorraum an der Treppe und guckten raus bzw. betrachteten ihre Augenlider von innen. Ich bin gaaaaanz leise weggeschlichen, um meine Kamera zu holen. Eigentlich war ich nicht leise, habe es aber so getarnt, als würde ich gerade in der Küche rumräumen und was wegbringen. Solche Geräusche finden sie immer so schön einschläfernd. Aus einem Fenster heraus mit direktem Blick zur Tür habe ich dann diese Bild gemacht. Ich habe mich unter Einsatz meines Lebens aus dem Fenster gehängt und nach links fotografiert, während sie schon wieder vom Geräusch des sich öffnenden Fensters wach waren, mich aber nur lustlos anblickten. Da war zwar die doofe Kamera, aber deshalb aufstehen ... *gähn*

XD

Montag, 22. September 2014

Endlich ...

habe ich wieder Zugriff auf meine Seiten bzw. habe ich endlich einen neuen Rechner, so daß ich jetzt die Muße hatte, sie zu überarbeiten. :-) Obwohl ich noch am Suchen bin, was einen guten, kostenlosen html-Editor betrifft. Meist steht beim Download, sie wären kostenlos, um dann beim Installieren solche Dinge zu lesen wie 14 Tage oder 21 Tage kostenlos. Merken die es noch? Ich brauch keine sonstwas für aufsehenerregenden Sachen. Ich möchte einfach nur damit meine Seite bearbeiten (meist kopier ich sowieso nur von einer schon bereits fertigen Seite in die neue hinein, nur eben mit Modifikationen, was die Bilder betrifft). Ich bin nämlich ansonsten absolut webseitenimmun, habe so gar keine Lust, mich sonstwie damit zu beschäftigen, weshalb ich einen problemlosen Zugriff brauche, mit dem ich eine Seite als html-Seite gestalten kann, ohne daß ich wieder 1000 Fragezeichen im Kopf habe, weil ich gerade mal wieder nicht weiß, was ich machen soll ... Also ich habe mal munkeln gehört, es ginge mit einem normalen Editor ... uäh ... böhmische Dörfer.

Aber hier nun ein Bild aus der Symposiumsreihe. Es ist wieder nur ein kleines Bild, weil ich von meinem eigentlich Herzstück noch gar kein Foto habe (und ich daran noch ein klein wenig arbeiten möchte, bevor ich es online stelle, aber momentan ist es sowieso in der Ausstellung - also noch etwas Geduld):


Alte Geschichten
Öl auf Leinen
30 x 30 cm (glaube ich)
2014

Hier habe ich wieder einen Gegenstand des großen Stillebens herausgelöst. Diesmal den Schuh, den ich im Garten gefunden habe. Er muß schon jahrelang dort gelegen haben, wenn ich mir das Design und den schönen Bewuchs ansehe. Trotz Wind und Wetter über die Jahre hat er sich aber enorm gut gehalten. Das Bild heißt "Alte Geschichten", weil diese Schuh auch viel zu erzählen hätte von seiner Besitzerin. Von Tanzabenden, Glück oder Kummer. Aber auch, weil alte Geschichten gern weitergetragen werden. Klatsch und Tratsch, der kann nicht mit dem, weil einst, als alles in grauem Nebel lag, dies und jenes geschah. Man ist selbst nicht ganz immun dagegen. Sei es, daß man sich selbst eine Geschichte spinnt, oder man in eine alte Geschichte mit reingezogen wird. Ganz zufällig angelt man sich den Schuh, der dies weiterträgt, aus den Flüssen der Geschichte. Und genauso undurchsichtig wie diese Geschichten oftmals sind, sind auch die kleine Raupe und die Puppe, die ebenfalls den roten Faden weiterverfolgen - ob sie nun wollen oder nicht. Fragt mich nicht, warum die beiden dort mithängen - wahrscheinlich um die verschiedenen Stadien von Schichten und Geschichte zu zeigen. Sie verändert sich, im Kern bleibt sie jedoch gleich. Die Raupe ist ein Pudel, die Puppe die eines Windenschwärmers. Und ich finde, sie passen hervorragend zum Schuh.

:-)

Samstag, 20. September 2014

Leid und Freude liegen nah beieinander

Erst einmal:

RIP Mr. Holmes

Er war ein toller Hahn, aber ich habe mich gestern schweren Herzens entschlossen, ihn sanft einschläfern zu lassen. Die Entscheidung ist mir immens schwer gefallen, ich habe es mir nicht leicht gemacht. Und mir kamen immer mal wieder die Tränen im Vorfeld. Auch jetzt noch. Ich hätte nie gedacht, daß ich Hühner so toll finden werde.
Ich bin gestern zur Tierärztin gefahren, und sie hat ihn sich noch einmal angeschaut, nachdem er einen Monat lang von mir liebevoll gehegt und gepflegt wurde. Aber eben in einer Kiste, damit er sich nicht zuviel bewegt und zulegt. Aber er wollte einfach nicht laufen. Letzte Woche meinte die Tierärztin, wir geben ihm noch die Woche, da ich fast den Eindruck hatte, er hat seine Beine beim Flattern ein wenig bewegt. Aber die letzten Tage wirkte er steifer. Er gurrte immer glücklich, wenn ich ihn nach dem Füttern ins Gras gesetzt habe und er Löwenzahn knabbern konnte. Er war wirklich ein hübscher Schatz. Und obwohl er nicht laufen konnte, nahm er seine Aufgabe des Aufpassens noch immer sehr genau. Selbst auf meinem Arm warnte er noch, wenn er einen Milan sah.
Die Tierärztin meinte, er hätte es mit den Gelenken, wie eine Arthrose. Wahrscheinlich bakteriell bedingt, aber es ist leider auch nicht bei Vögeln behandelbar. Sie hat sich wirklich Mühe gegeben und ist auch eine ganz Liebe. Leider streut das irgendwann und verursacht auch Schmerzen. Das ist kein Leben für einen stolzen Hahn. Hühner müssen rumlaufen, ihre Umgebung neugierig erkunden, überall zupfen, Insekten, Eidechsen usw. jagen, sandbaden und dabei begeistert vor sich hingurren, miteinander kuscheln, sich mal streiten und das Gefieder spreizen oder auch einfach frech jemandem in den Schuh picken.
Er ist ganz friedlich eingeschlafen, und die Tierärztin, die lustigerweise auch aus Berlin-Köpenick kommt, hat ihm anschließend den Kopf unter den Flügel gelegt. Wie es sich gehört, meinte sie. Sie gestand mir dann, daß ihre Hühner auch eher an Altersschwäche sterben, weil sie sie so individuell findet.
Nun ruht Mr. Holmes ebenfalls im Ahnenhain, ich habe ihm noch ein Löwenzahnsträußchen mit ins Grab gelegt, und eine Feldsteinpyramide markiert die Stelle.

Dafür wächst Monsieur Poirot in seine Hähnchenrolle hinein. Er hält die Hühnerschar beieinander, damit ja keins irgendwo verlustig geht, besteht auf die fettesten Brocken (neulich hat er einer Henne eine Eidechse abgejagt, er muß noch etwas an seinen Gentlemanqualitäten als Hahn arbeiten) und ist auch sonst ziemlich witzig. Er balzt immer mal meine Schuhe an und ist der Zahmste in der Hühnerschar. Er war das kleinste Küken, weshalb ich ihn anfangs für eine Henne gehalten habe. Aber mit 5 Wochen war klar, daß dem nicht so ist, und das muß er jetzt natürlich ein wenig raushängen lassen. Seine Lieblingshenne scheint mir interessanterweise Miss Marple zu sein. Madame Pompadour war Mr. Holmes Lieblingshenne, aber sie hat nach wie vor die Vorrangstellung unter den Hennen. Grete und Piccadilly bilden den Schluß, aber obwohl Piccadilly am meisten gescheucht wird und die Kleinste ist, ist sie auch ziemlich gewitzt. Gerade eben hat sie eine Heuschrecke verteidigt, indem sie hakenschlagend durch die Gegend gerast ist und hat sie dann mit einem Haps runtergeschluckt.



Hatte ich schon erwähnt, daß ich mein Herz für Hühner entdeckt habe? Das sind mal wirklich auch Individualisten. Bei Hühnern denkt man zwangsläufig immer an etwas dümmliche Kreaturen, die nur gackernd vor sich hinrennen. Aber das sind sie nicht. Wie die einen schon angucken und ihren Charakter offenbaren ... Wahnsinn. Und die sind intelligent. Nicht alle gleich, das ist klar. Grete ist hier so die Doofe unter meinen Hühnern, aber auch die ist jetzt nicht wirklich dämlich. Sie müssen eben einfach nur die Chance kriegen, sich zu entwickeln, viele Eindrücke mitnehmen, und dazu gehört einfach viel Auslauf, kein Käfig. Meine haben 3000 qm Platz, um sich zu entfalten, und jeden Tag wagen sie sich ein Stück weiter vor, auch wenn sie ihre Lieblingsstellen haben. Z.B. unter der Haselnuß, unter der sie eine weitere Sandbadestelle eröffnet haben. Sie sitzen auch mal gern auf der Bank, was auch immer lustig aussieht. Oder ich erhasche gerade noch einen Blick, wie sie vom Ahnenhain aus am Zaun der Nachbarin entlang Richtung Obstwiese schlendern.
Jeden Tag sind sie aufs Neue spannend.

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