Mittwoch, 12. August 2015

Gut Ding braucht Weile

Ich bin ja momentan nicht so die Blogschreiberin. Es fällt mir sowieso schwer, regelmäßig dranzubleiben, aber wenn in der realen Welt viel passiert, ist mir das natürlich komplett unwichtig. Muß ja nicht alles breittreten bzw. habe ich auch lange nicht gemalt. Nicht, weil ich unkreativ bin, sondern weil ich soviel anderes zu tun hatte. Die Ideen sind aber trotzdem gereift. Ein Bild ist wieder in Arbeit, eins aber auch fertig. Tadaaaaa! XD


Stilleben mit Veilchen - Miss Marple
Öl auf Leinen
40 x 33 cm
2015

An diesem Bild habe ich lange geknabbert. Nicht, weil ich das Thema doof fand, sondern weil es sich aus irgendwelchen Gründen recht eigensinnig gestaltete. Nachdem nun klar war, was gezeigt werden soll, zog es sich wieder hin, so daß letztlich ein Jahr rum war, bevor ich daran wirklich ernsthaft gearbeitet habe. Ich mußte aber auch noch einiges recherchieren, und das war nicht in fünf Minuten erledigt, sondern hat mich ganze Abende gekostet (weil das so spannend war, daß es ein wenig mit mir durchgegangen ist - aber man kann ja nie genug Wissen ansammeln).
Als ich die erste Untermalung fertig hatte, blieb es wieder allein, andere Bilder entstanden. Irgendwann war ich dann wohl doch bereit, und dann ging es relativ zügig. Also wirklich relativ. Wenn man Lasurmalerei macht, ist zügig ja nicht der richtige Ausdruck, sondern einfach eine subjektive Angelegenheit, die auf einem reinen Gefühl beruht.
Die Farben sind ja sehr zart und pastellig - mehr oder weniger. Eigentlich auch gar nicht mein Stil, aber zu Miss Marple paßte es irgendwie, auch wenn dieser Eindruck in Bezug auf den Inhalt natürlich sehr täuscht.
Aber um nicht zuviel zu schwafeln, ich habe wieder das eine oder andere darin versteckt.

Weiterhin bleibt mein kleiner Hahn hier. OK, wußte jetzt niemand, daß er woanders hin sollte - nur die eine oder andere Person, mit der ich in engerem Kontakt stehe.
Es hatte sich eine flüchtige Internetbekannte gemeldet, die sich eine Altsteirerherde aufbaut. Aber ... ja ja, das große Aber - es ging alles schief, was schiefgehen konnte. Ihr kam in erster Linie immer was dazwischen, und das so kraß, daß ich schon einen Anflug von Ahnung hatte. Als sie es endlich hierher geschafft hatte (die Fahrt war recht weit), büxte Hähnchen aus (fand ein Loch in der Voliere, in die ich ihn vorsorglich verfrachtet hatte und eben besagtes Loch, von dem ich nicht wußte, daß es dieses gab), verschwand in den Weiten des großen Gartens und versteckte sich gekonnt an den undurchdringlichsten Stellen, die das weite Areal bieten konnte. Schon die Tage zuvor, wurde er von seinen kleinen Schwestern abgeschirmt, die saßen immer nachts vor ihm, dick und fett, ihn sah man nicht. So mußte besagte Dame leider ohne Hahn wieder abziehen. Da gäbe es noch mehr zu erzählen, aber das würde den Rahmen hier sprengen (Zia, wir müssen mal telefonieren *ggg*).
Vielleicht ganz gut, wer weiß. Tiere haben ihre eigenen Antennen. Und jetzt will sie ihn auf keinen Fall mehr haben, aber die Entscheidung war für mich da sowieso auch schon gefallen. Die Vernunft sagte, der kann nicht bleiben, das Gefühl meinte, nee, der muß bleiben. Hähne vertragen sich bei der Rasse untereinander, sie können sich aus dem Weg gehen, da das Areal sehr groß ist. Ich schau einfach mal. Somit habe ich ihm gestern auch endlich einen Namen gegeben - ich hatte es aufgeschoben, weil die Frau ihm einen geben wollte. Seine Schwestern heißen ja schon Miss Adler und Violet. Er heißt *Trommelwirbel*: FANDORIN (Erast Petrowitsch) XD
Komisch, kaum ist die Frau weg, frißt er mir wieder aus der Hand und schlenzt sichtbar durch die Gegend. Was ist er niedlich. Ist eben das letzte Küken aus dem Schlupf und hat, weil alle anderen natürlich älter waren und schon rumrannten, erschöpft in meiner Hand geschlafen - er war ja noch nicht mal 24 Stunden alt. Prägt wohl.
Zia - 22. Okt, 13:46

Ooooohhhh...

...ich war so lang nicht hier!!!!
Das Miss Marple -Bild werde ich mir in aller Ruhe zu Gemüte führen. (Natürlich ist mir "16:50 ab Paddington" schon aufgefallen! Springt einem ja deutlich ins Auge) aber bestimmt sind noch weitere Kleine Hinweise versteckt, die weniger offensichtlich sind.

Jaaah Tiere haben so ein ausgeprägtes Gespür, - da sind sie uns Menschen oft so haushoch überlegen Der Name Fandorin passt ausgesprochen gut zu einem Hahn find ich :-D (Obwohl ich beim Lesen über Erast Petrowitsch nie auf den Gedanken an Hühner gekommen wäre, finde ich im Nachinhein, dass er schon auch ein bisschen was Gockelhaftes an sich hatte vielleicht *gg* Also Fandorin bleibt und das ist gut so! Platz genug hast Du ja.*gg*

Lu Ping - 30. Okt, 23:53

Du glaubst ja gar nicht, wieviele Stunden Recherche ich in diese Fahrkarte investiert habe. Ich habe die gesamte Geschichte der britischen Eisenbahngesellschaften konsumiert, was überaus spannend und inspirierend war, nur um in der Lage zu sein, eine relativ authentische Fahrkarte zu malen. *hüstel* Zuvor mußte ich natürlich noch nachschlagen, in welcher Zeit diese Geschichte spielte, um dann herauszufinden, wo die Autorin das berühmte kleine Dorf der Hobbydetektivin angesiedelt hat, um, wie schon erwähnt, die richtige Eisenbahngesellschaft zu finden. Dann kam ich zu interessanten stillgelegten Bahnhöfen, die in dieser Zeit jedoch noch aktiv waren, konzentrierte mich auf jenes Gebiet, um dann eine Auswahl zu treffen. Denn von irgendwo muß Miss Marple ja abgefahren sein, um nach Paddington zu gelangen und wieder zurück.
Manchmal sind diese Geschichten hinter den Geschichten richtiggehend spannend. ;-)
Natürlich habe ich noch weitere kleine Hinweise versteckt. Noch eine weitere Geschichte und Kleinigkeiten, die man von netten, alten, englischen Damen erwartet. Auch das Gift wurde sorgfältig ausgewählt.
Hat Spaß gemacht, muß ich ja gestehen ...

Bei Fandorin mußte ich auch nie vordergründig an Hühner denken, weil Fandorin einfach an sich fetzt. Aber das Gockelhafte war ihm dann doch sehr zu eigen, das hast Du gut erkannt. In einigen Geschichten kommt das ja noch etwas mehr zum Tragen *ggg*
Fandorin, Erast Petrowitsch ist jedenfalls ein sehr süßer Gockel.
Zia - 1. Nov, 10:06

The British Railway ist ja tatsächlich auch so ein beliebtes Motiv in vielen Klassikern. Ich glaube die Briten waren (und sind es vllt. immernoch) ziemlich stolz auf ihre Eisenbahn. In meiner Lieblingsserie The Avangers (die alte Serie von Ende der 1960-er) gibt es z.B. verschiedene Folgen, wo immer wieder die Bahn auftaucht (z.B. "A funny thing happaned on the way to the station") und irgendwelche alten kauzigen Typen, die die Verdrängung der Bahn durch das Auto betrauern usw. .
Auch bei Sherlock Holmes gibt es einige Geschichten, die in der Eisenbahn spielen, nicht zu vergessen Agatha Christies "Mord im Orient - Express". Man könnte noch unzählige Beispiele aufzählen.
Ich fahre ja richtig viel Bahn, - nun ja die Romantik ist da fast völlig verschwunden, - aber ich freue mich immer wenn ich mal in einem dieser etwas älteren Züge fahren kann, wo man die Türen noch mit so`nem Handhebel aufmachen muss,- die sind meist völlig überheizt und die Heizung riecht muffig, die Klos sind total klein und die Sitzpolster schon etwas durchgesessen, aber ich fühle mich in diesen Zügen immer wohler, als in diesen modernen kalten, engen Dingern Ich schweife ab... :-)
Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass das ganz interessant ist, sich mit der Bahngeschichte zu beschäftigen.
Gibt es eigentlich schon Fotos vom kleinen Erast Petrowitsch?
Lu Ping - 1. Nov, 17:36

Früher gab es ja die Big Five, fünf Eisenbahngesellschaften, die wohl erst ... warte mal, jetzt habe ich das schon wieder vergessen ... Ende der 40er oder in den 50ern zu einer Eisenbahngesellschaft vereint wurden. Da hätte ich dann noch mehr Recherche gehabt, weil ich ja in der Tat auch noch die richtige Gesellschaft hätte raussuchen müssen ;-) Obwohl ich anfangs davon ausgegangen bin, daß es zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches noch so war. Weil ich das früher angesiedelt hätte, nicht erst in den 50ern. Paddington meine ich.
Ich bin ja früher viel mit dem ICE gefahren. Da war natürlich gut, daß er schnell war. Mit einem IC hätte ich dann sehr viel länger gebraucht. Ansonsten nur noch Regio, meist die Doppelstöcker.
Wenn ich jedoch diese tollen alten Züge sehe, deren Ausstattung, die Liebe im Detail, dann bin ich immer ganz hin und weg und kann diese Faszination Eisenbahn gut verstehen. Früher hat man Wert auf Funktionalität und Schönheit gelegt. Heute ist es, wenn überhaupt, nur noch Funktionalität. Aber damit ist es auch nicht mehr unbedingt so weit her *hüstel* Das ist es wahrscheinlich. Legt man Schönheit rein, ist es auch eine Form von Liebe, und dann funktioniert es auch. Ist es entkoppelt, passiert es schnell, daß es schludrig wird.
Aber ich schweife ebenfalls ab. Man muß ja bedenken, wie wichtig die Eisenbahn damals war, als kaum jemand ein Auto besaß und man nicht alle Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad machen konnte. Da war der Zug eine große Erleichterung, das Netz war eng. Aber selbst in einem Christiebuch habe ich ja einmal gelesen, daß sich der Protagonist wunderte, warum der Bahnhof so weit außerhalb des Ortes liegt, so daß er so schlecht erreichbar ist *ggg* Manche Dinge ändern sich nie.

Neue Fotos von Fandorin habe ich gar nicht. Müßte ich mal wieder machen. Er ist ja jetzt 7 Monate alt und schon gaaaaanz groooooß. Aber immer noch sehr jungenhaft im Vergleich zu seinem Vater. Wahnsinn, wie Monsieur Poirot sich verändert hat, der damals ja ähnlich klein war XD Und seine Schwestern - Violet und Miss Adler. Entzückend! Miss Adler ist ja ganz die Mama und hat den Plan, wohl Lieblingshenne von Poirot zu werden. Aber süüüüüüüß.

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