Dienstag, 8. März 2016

Stilleben das x-te

Seit Januar arbeite ich zeitgleich an zwei Bildern, und heute ist das große Stilleben fertig geworden. Das zweite Bild ist ihm aber dicht auf den Fersen.
Diesmal wollte ich es ein wenig anders anlegen. Wie einen Setzkasten, nur ohne Fächer, und es ist auch von oben betrachtet. Nennt man das dann noch Setzkasten? Mir egal. Dadurch, daß man das Bild ja wiederum hochkant betrachtet, ist es ja egal, ob die Gegenstände liegen, da sie stehend erscheinen. XD Soviel zur Haarklauberei. Entstanden ist wieder ein wilder Mix aus schönen Dingen, die ich teilweise mein Eigen nenne, weil von den Großeltern, oder die ich gefunden habe, die mir untergekommen sind, die mir aufgedrängt wurden, die ich ständig benutze, neu, alt, mittel. Ein Sammelsurium alltäglichen Lebens, das es so oder ähnlich überall gibt. Eben ein Setzkasten kleiner Schönheiten und Absurditäten.

Begonnen habe ich das Bild natürlich mal wieder irgendwann im letzten Jahr. Idee, auf der Leinwand skizziert, stehen gelassen und sogar angefangen, dann aber wieder ganz lange überhaupt nicht dafür interessiert. Andere Bilder kamen ihm zuvor. Es ist wieder eins dieser Bilder mit Weile, die ihre Zeit zum Reifen brauchen, während andere sehr viel schneller umgesetzt werden. Idee, Umsetzung, schwupp. Das nächste Bild ist so ein Kandidat. Eins, daß mich wieder schier dem Wahnsinn hat anheim fallen lassen, das nicht eher ruhte, bis ich damit angefangen habe. Das mußte raus. Das hier wollte auch raus, aber genüßlich mit viel, viel Zeit, um den einen oder anderen guten Wein zu verkosten.


Stilleben Setzkasten
80 x 80 cm
Öl auf Leinen
2016


Ach ja, hier ein kleiner Ausschnitt. Das mußte ins Bild, unbedingt! Natürlich ein wenig verändert, aber was für eine Kombination. Sowas kann nur das Leben schreiben ...

:-)
Zia - 17. Apr, 10:29

Da sieht man mal wieder wie lange ich nicht hier war! Ich erkenne das ein oder andere Detail wieder, - zum Beispiel habe ich so eine Teigrolle bei meiner Oma gesehen und so eine Art Fleischgabel habe ich aus ihrem Fundus geerbt. Dann oben links: ist das der Enteschädel von oben? So ein braunes Fläschchen habe ich auch schon irgendwo gesehen, und natürlich diesen Korkenzieher. Aber was ist der rote Punkt rechts oben? und das Fläschchen in die Mitte? *neugierig guckt* Der ultimative Nachtfalter (was war es noch gleich? Du hast es mir schonmal lang und breit erklärt aber ich habs vergessen.) Deine Stilleben regen immer enorm die Phantasie an. :-D

Lu Ping - 17. Apr, 18:38

Ist so klein auch nicht gut zu erkennen. Der rote Punkt oben rechts ist ein Leninanstecker *gggg* Den habe ich noch in einer meiner Schubladen gefunden. Und die Flasche in der Mitte ist Zeichentinte. Ein leider schon leeres Plastefläschchen (weißt ja, Plaste und Elaste aus Schkopau). ;-)
Und klar ist das der Entenschädel. Ohne geht nicht, hehe. Der Falter ist ein ... oh, warte, jetzt habe ich das kurz vergessen ... Oleanderschwärmer. Ich wollte erst einen Ligusterschwärmer nehmen, aber mir hat diese grüne Farbe so gut gefallen, daß ich kurzfristig umdisponiert habe.
Meist ist es ja so, daß man Dinge wiederkennt, weil man ähnlichen Kram zuhause hat. Das finde ich immer lustig :-) Wenn man sich mal seinen ganz normalen Fundus anschaut. Hier ist jetzt Neues und Altes vermischt, also Omas formschöne Utensilien mit der heutigen Technik wie Card Reader, USB-Stick und dergleichen. Dann Zeug, daß ich von Reisen mitgebracht habe oder das bei mir gelandet ist, obwohl ich nicht weiß, wann, von wem und warum - Dinge, die ich nie vorher hier gesehen habe, die aber plötzlich da sind *grübel*

:-)
Zia - 17. Apr, 19:35

Ich bin ja total verliebt in Deine Detailtreue! Dass es eben genau ein Ligusterschwärmer ist und nicht irgendein der Phantasie entsprungener Falter das gefällt mir u.a. so gut.

Der sehr verehrten Frau Araxe habe ich übrigens mal einen heissen Tip in Deine Richtung gegeben, als es um sureale Kunstwerke ging. Ich hoffe Du hast nichts dagegen, dass ich den Link zu Artangel bei ihr eingebaut habe.
Lu Ping - 19. Apr, 18:13

Oleanderschwärmer ;-) Die gibt es hier leider nicht, aber die Ligusterschwärmer. Einmal habe ich tatsächlich im Garten einen Windenschwärmer gesehen. Der sieht dem Ligusterschwärmer sehr ähnlich. Und riesig war der! Wahnsinn. Leider ist das Foto nichts geworden. Ähem.
Ja, ich finde ja schon, daß die Natur teilweise die schönsten Muster hervorbringt. Die könnte ich mir gar nicht ausdenken. Und da ich ja dieses wunderhübsche Nachschlagewerk habe ... Du weißt schon, das Teil, daß ich mit 9 Jahren von meinen Eltern bekam ... blättere ich da ab und zu mal herum. Aber am schönsten ist es natürlich, die Schmetterlinge zu kennen.
Viele, die hier nicht vorkommen, habe ich schon in der Slowakei oder sonstwo gesehen. Früher habe ich dann dringend nachschauen müssen, um wen genau es sich handelte.

Der Link für Frau Araxe ist OK. Ich weiß nur nicht, ob das ihren Geschmack trifft *ggg* Ansonsten ist so ein Link jetzt nicht schlimm. ;-)
Habe gerade Deinen Kommentar zu diesem Arm durchgelesen , und ich muß gestehen, mir ging es ja ähnlich wie Dir, als ich ihn das erste mal sah *ähem* Surreal hin oder her, aber um zu wirken, ist Umsetzung ganz wichtig. Was habe ich schon Handknochen studiert ... nicht, daß ich die nun frei Schnauze zusammensetzen könnte, aber ich konnte sie immerhin detailgenau malen. Alles andere hätte irgenwie dilettantisch ausgesehen und die Wirkung zerstört.
Dieses Auge in der Hand ist übrigens totschick. Ich glaube, sowas habe ich auch mal irgendwo verwendet. Bietet sich irgendwie an, so ein Auge.
Zia - 22. Apr, 18:59

Hatte ich Dir eigentlich mal die Fotos aus der Schmetterlingssamlung vom Museum geschickt? (Oder wollte ich es nur und habe es dann doch vergessen?) Ich durfte mir ja an meinem letzten Tag im Museum König letzten Sommer nochmal die ganzen anderen (nichtöffentlichen) Sammlungen angucken und war in diesem Zusammenhang auch in der Lepidoptera-Abteilung. Die Fotos muss ich nochmal raussuchen und Dir schicken (*hinter die Ohren schreib!*). Ich glaube das wird Dir gefallen. Die Natur hat wirklich tolle Formen und Farben zu bieten. Letzte Woche waren wir in einer Forschungsstation am Niederrhein und haben dort aus einem See Proben genommen, - unter anderem um Kleinkrebschen (z.B. Wasserflöhe) zu bestimmen. Ich finde die sehen unter dem Binokular so hübsch aus! Überhaupt habe ich unter Mikroskopen in den letzten Jahren schon so viele wunderschöne Sachen gesehen. Das ist eine Welt für sich. Aber eben auch Insekten, Vögel, Knochen, - es hat alles auch einen sehr ästhetischen Aspekt...
Lu Ping - 23. Apr, 18:16

Du hattest mir diese tollen Käferbilder geschickt. Mit diesen riesigen Teilen, denen ich nicht im Haus begegnen möchte, aber es sind dennoch atemberaubende Exemplare. Die Schmetterlinge kenne ich allerdings noch nicht. Schicken! *hechel*

Es geht mir ja immer genauso mit Hühnerfedern. Manchmal begucke ich die Hühnchen ganz genau, und da fallen mir immer so wunderhübsche Details auf, die man beim unaufmerksamen Blick-drüber-schweifen-lassen, niemals erkennt. Unter dem Schnabel den Hals hinab bspw. haben die Federn so eine ganz zarte Netzstruktur, wie zarteste Spitze aus Spinnweben, ganz filigran. Total faszinierend. Oder die Hühneraugen. Was für Farben. Federn finde ich ja schon immer ganz spannend. Ich war ja als Kind bei den Jungen Ornithologen, das hat mich immens geprägt. ;-)

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