Samstag, 7. Juni 2008

Ausstellungshonorar

Das ist ein Thema, welches mich gerade beschäftigt. In § 32 des Urheberrechtsgesetzes ist festgeschrieben, daß ein Anspruch auf Vergütung, sprich: Ausstellungshonorar besteht.
Nur wird das bisher nicht durchgesetzt ... von den Künstlern, und ich nehme mich da nicht aus. Aber das ist ja sowas von Scheiße. Mal ehrlich, Musiker bekommen Honorare, wenn sie auftreten, und niemand verlangt von ihnen (zumindest ist das gängige Praxis), umsonst zu spielen. Aber bei den bildenden Künstlern wird davon ausgegangen, daß sie das Material kaufen, Hirnschmalz und Kreativität investieren, Malen und dann einfach mal aus Daffke ausstellen, Fahrtkosten haben, ihre Bilder oft selbst hängen und Wände aufhübschen, ohne etwas dafür zu bekommen.
Wozu bin ich in der VG Bild Kunst? Da werde ich mich mal etwas mehr darin vertiefen (ich sehe bei so´nem Kram immer schlecht durch), und auch so werde ich mal in meinem Umfeld dieses Thema etwas ausstreuen.
Wollte ich nur mal sagen, weil ich das sehr wichtig finde, damit die gängige Praxis des kostenlos Ausstellens mal ein Ende haben muß.
Es regen sich nicht umsonst Künstler auf, daß die meisten da nicht mitziehen, was es immer sehr schwer macht, solche Dinge auch allgemein durchzusetzen, so daß es keine Diskussionen dazu mehr gibt.
Ist etwas ungewohnt, aber das Augenmerk drauf richten ist ja schon mal ein Anfang.
Hehe.

Geh jetzt in den Garten.
Karan - 9. Jun, 20:29

"Musiker bekommen Honorare, wenn sie auftreten, und niemand verlangt von ihnen (zumindest ist das gängige Praxis), umsonst zu spielen."

"Gängige Praxis" ist das leider längst nimmer... es gibt immer mehr Locations, die Geld dafür verlangen, daß man dort spielen "darf"... Und für Vorgruppen bei bekannten Künstlern ist es schon lange so, fast überall.

Du hast völlig recht, und das betrifft nicht nur Musik und bildende Kunst, sondern alle künstlerischen Praktiken. Es sind Dienstleistungen wie alle anderen auch. Und kein Mensch käme auf die Idee, einem Arzt kein Honorar zu bezahlen, weil der doch so einen tollen, erfüllenden Job hat und dies doch Lohn genug sein sollte. Bei Künstlern aller Sparten wird mit genau diesem hanebüchenen Argument erwartet, daß sie kostenfrei malen, spielen oder sonstwie auftreten! Es ist wirklich Zeit, daß sich das ändert.

Das hat aber auch eine Menge mit dem künstlerischen Selbstverständnis zu tun. Viele verstehen sich als Hobbykünstler und verzichten folglich auf eine Entlohung: zu Lasten all derer, für die die Kunst der Lebensinhalt und -unterhalt ist.
Für mich ist der Unterschied zwischen Hobby und Beruf sowieso ein Unsinn. Wieso sollte mensch nicht mehrere Berufe haben? Und was spricht dagegen, mit einer Sache Geld zu verdienen, die einem Spaß macht? Da sind ganz viele halbbewußte und unbewußte Normen im Spiel. Es ist wichtig, die aufzudecken.

Und natürlich ist's wichtig, daß Künstler selbstbewußt und konsequent für ihre Kunst und deren Wert einstehen. Das heißt dann auch: Honorare verlangen.

Lu Ping - 9. Jun, 22:53

Die Musiker trifft es inzwischen auch? Ich kenne nicht sehr viele Musiker, allerdings kriegen die, die ich kenne Honorare. Da haben sie ja richtig Glück gehabt.
Spielen dürfen ... wenn ich sowas schon höre. Ich sage immer, seine Bilder aufhängen oder Musik machen kann man so gesehen auch für sich. Ich weiß nicht, warum sich Leute immer einbilden, Künstler lebten irgendwie nur vom Applaus und ansonsten von nix weiter. Es ist zwar sehr schön, wenn Leuten das gefällt, was man macht, aber da endet es noch lange nicht.

Und was Hobbykünstler angeht, gebe ich Dir recht. Ich mag es eigentlich auch nicht, wenn da getrennt wird - es gibt viele, die etwas Künstlerisches nicht hauptberuflich machen, aber ganz großartig darin sind, was sie tun.
Aber schaut man ins Umfeld, was ich hier zur Genüge machen kann, besteht eben doch eine Trennung, was man einfach anhand von Preisen sieht bzw. daran, daß sich eben so viele anbieten, die es für lau machen. Das macht es wirklich sehr, sehr schwierig, überhaupt klarzumachen, daß man selbst davon lebt und es nicht nur macht, weil man am Wochenende mal etwas Zeit und Muße übrig hat. Das betrifft insgesamt die Preisgestaltung wie auch Honorare.
Aber selbst freiberufliche Künstler sind da nicht unbedingt so ranzukriegen - könnte Ausstellungsmöglichkeiten schmälern usw. Die üblichen Gründe ...

Ein Freundin von mir, die aus einer Künstlerfamilie stammt, meinte jedenfalls neulich zu mir, daß es früher üblich war, Ausstellungshonorare ausgezahlt zu kriegen, diese Praxis jedoch mehr und mehr verschwunden ist. Wenn sie wieder da ist, werde ich sie direkt noch mal darauf ansprechen.

Jedenfalls werde ich mich da etwas mehr in das Thema reinknien. ;-)

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