Freitag, 28. Dezember 2012

Stilleben mit Huhn

Das Bild hab ich nicht hier eingestellt, weil es vom Format her etwas ungünstig ist. Die momentane Breite meines Blogs ist dafür zu schmal, ich müßte es so verkleinern, daß das letztlich auch witzlos wäre, weil nichts mehr zu erkennen ist. Es ist also unter folgendem Link zu sehen:

Stilleben mit Huhn

Dieses Bild war ein Weihnachtsgeschenk, und die Idee dafür kam mir recht kurzfristig, nämlich genau eine Woche vor Heilig Abend.
Seit einem Jahr habe ich dieses merkwürdige Bildformat hier herumstehen. Ich habe oft Leinenreste, und im Gegensatz zu einigen Künstlern, die ich so kenne, die sowas einfach weghauen, bin ich wohl doch eher sparsam gepolt und messe ab, wie groß die Keilrahmleisten sein müssen, um daraus noch ein Bild zu machen. Aber ich muß zu diesem Zeitpunkt nicht ganz klar im Kopf gewesen sein, denn normalerweise hätte ich das Leinen ansonsten noch einmal geteilt, anstatt die ungünstige Form 28 x 78 cm zusammenzubauen. Aber es war sogar schon von mir grundiert, und ich hatte wenig Lust, daran noch was zu ändern. Also stand es Monat für Monat hier herum und ärgerte mich. Aber letztlich hat alles irgendwo seinen Sinn (zumindest tut es das ziemlich oft), und mir fiel genau das passende Motiv dafür ein. Es hat wohl einfach nur darauf gewartet, daß ich das auch endlich sehe. Es macht sich hervorragend als Supraporte, das Format ist dafür wie geschaffen.

Ich mag neben Portraits ja sehr gern Gegenstände. Sie sind so langmütig und lassen sich in alle möglichen Situationen abbilden. Surreal oder einfach nur simpel in ihrer Daseinsform. Gegenstände (und eben auch Obst und Gemüse und manchmal auch ein Huhn, was natürlich keine Gegenstände sind, sich aber gut mit ihnen kombinieren lassen) werden tagtäglich benutzt, an ihnen ist nicht unbedingt etwas Besonderes, weil ihnen von uns aus nichts Besonderes zugestanden wird. Sie sind meist einfach da, und erst wenn wir sie nicht zur Hand haben, wird uns bewußt, wie wichtig sie in unserem Leben sind. Dazu sind sie auch noch ungemein vielseitig, und man kann sie bildlich in alle möglichen und unmöglichen Situationen bringen, ohne daß sie einem böse sind. Im Gegenteil, sie genießen diese Aufmerksamkeit sogar noch.
Ja, ich mag Gegenstände. Sie üben eine ungeahnte Faszination auf mich aus. Und oft spiele ich einfach ein wenig mit ihnen herum, kombiniere sie, lege sie wieder weg. Und da kann es passieren, daß sie auf einmal ein Bild ergeben, sogar noch Vorschläge unterbreiten, was gut passen würde. Dann werden solche Bilder geboren.
Ich mochte auch schon immer Stilleben. Neben meiner vielen Urlaube von frühester Kindheit an habe ich nämlich nicht nur Mumien, Skelette, Beinhäuser und mit Wachs überzogene Märtyrer heimgesucht, sondern bin auch in vielen, vielen Schlössern, Burgen, Klöstern und Museen gewesen, die ihre Schätze vor mir ausbreiteten. Ich hätte auch mit 5 Jahren meinen Eltern nie verziehen, wenn sie mich bei einem Museumsbesuch in einer Art Kinderaufbewahrung abgegeben hätten, in der ich hätte spielen sollen, während meine Eltern sich spannende Dinge anschauen. Sowas gab es damals glücklicherweise nicht - zumindest nicht in der DDR oder CSSR, Kinder kamen eben einfach mit. Also hab ich u.a. viele holländische Stilleben bestaunt, die ich mit ihren dunklen Hintergründen immer ganz besonders fand. Und diese Fülle, die sich darauf darbot, hat meine Phantasie angeregt. Das Einfache, Normale und Unaufgeregte hat mir auch damals schon ganz andere Welten eröffnet, die einen Blick hinter die vordergründige Einfachheit von Dingen gewährte, wo es gar nicht mehr so simpel zuging.
Das habe ich mir bewahrt, und ich nutze es gern.

:-)
Zia - 3. Jan, 15:30

War ja nur eine Frage der Zeit, daß Du von den vielen Eiern auf Deinen Bildern irgendwann zum Huhn übergehen würdest. ;-) *Frau Zia Oberschlau simmeliert nebenbei über die unabwendbare Verkettung von Ereignissen, die in ihrer gnadenlosen Abfolge zwangsläufig irgendwann vom Ei zum Huhn , - und wieder zurück, zu führen hat*
Diese Garnrollen-Faden-Häckchen-Konstruktion erinnert mich stark an mein Spinnrad.
Das wäre doch vom Format her mal ein neues Headerbild für hier? (Nicht, daß Kitsune sauer auf mich wird, aber Füchse mögen doch Hühner auch sehr gern, oder? *ggg*)

Und zum Thema Kinderaufbewahrung hab ich auch noch was Lustiges , - schreibe ich wann anders auf. Muß gleich aus dem Haus. ,-)
Herzlich Willkommen im neuen Jahr übrigens! ;-)

Lu Ping - 6. Jan, 14:44

In der Tat. Und da sich ja immer die Frage auftut, wer zuerst da war, das Huhn oder das Ei, kann ich hier wohl mit Fug und Recht behaupten, das Ei war zuerst da. Denn immerhin kam das Huhn erst jetzt dazu. *ebenfalls oberschlau daher komm* Zumindest ist das in meiner Welt wohl so. Andernorts können die Leute gern noch darüber streiten ...
Headerbild ... herrjeh ... da hätte ich ja wieder Arbeit. Erwähnte ich schon einmal, daß ich extrem faul stets sehr beschäftigt bin? Da werden, wenn ich mich dafür entscheide, sicherlich Monate, wenn nicht gar Jahre ins Land gehen, bis es zu einer solchen Veränderung dieses meines Blogs kommt. Ich muß auch zuerst ein Zwiegespräch mit Kitsune führen, und auch der ist in der Tat gerade etwas schlummerig schwer mit Höhlenerweiterung beschäftigt. Da müssen wir erst einen Termin machen und unsere Terminkalender vergleichen. Ich werde Dich aber schnellstens unsere Entscheidung wissen lassen. XD

Ach, und auch von mir ein Willkommensgruß fürs neue Jahr. Wir sind ja alle noch hier und weder untergegangen noch erleuchtet aufgewacht. *ggg*
Zia - 14. Jan, 14:44

Ja, ich kann mir schon denken, daß man bei so Gottheiten ziemlich lange auf einen Termin warten muss. Schließlich haben die die ganze Ewigkeit Zeit, während uns armen kleinen Menschlein nichts weiter als 70 - 80 - 90 bescheidene Jährchen bleiben, (wenn wir Glück haben). ;-)
(Apropos japanische Gottheiten: Den Akunin liebe ich jetzt schon und die dort beschriebenen Obayashis erinnern mich stark an Deine Gaisha-Bilder ;-) , - und Fandorin ist selbstredend ein Pfundskerl ;-D

Ja die Welt steht noch, obwohl das Jahr 2013 schon wieder 2 Wochen alt ist. Wobei, - das mit der ausgebliebenen Erleuchtung ist auf eine gewisse Art traurig, oder *ggg*. Etwas mehr Licht hätte im Oberstübchen mancher Leute gewiss nicht geschadet. *gg* Ja jaaa, aber halb so wild, wenn sich die Augen erstmal an die Dunkelheit gewöhnt haben, sieht man trotzdem was man sehen muß. :-DDD
Lu Ping - 14. Jan, 15:07

Ich sage Dir. Die Terminkalender bei Gottheiten sind überfüllt. Immer wenn sie meinen, etwas freie Zeit zu haben, klimpern wieder in irgendeinem Schrein die Münzen, wenn sie lieblich durchs Gitter purzeln, und es wird geklatscht oder eine Glocke geläutet, die dann wieder ihre Aufmerksamkeit verlangt. Wünsche werden geäußert, und Kitsune muß wieder zwischen zwei Umwälzungen auf seinem gemütlichen Sofa überleben, ob er den Wünschen nun nachkommt oder doch lieber in Menschengestalt dem Wünscher einen tricksterreichen Besuch mit Schabernack abstattet. Die haben es auch nicht leicht. Und deshalb dauern Terminkalendervergleiche immer so überaus lange. Ich bin da natürilch nicht Schuld dran, versteht sich. XD

Oh wie schön, daß Dir Akunin und Fandorin gefallen. :-) Ist ja eher kurzweilige Literatur (und trotzdem spannend und sehr erkenntnisreich), die aber zwischen den ganzen Weichteilrekonstruktionen auch mal gut zur Entspannung beitragen. Ich mag Fandorin auch gern, wie Du Dir sicher denken kannst. Und dieses Buch habe ich wegen Japan gewählt, weil ich meinte, als Einstieg wäre das genau das richtige, auch wenn es irgendwo mittendrin aus der Reihe ist. Aber ich lese ja auch immer alles durcheinander und ganz ohne Reihenfolge.
Olle Wilkie habe ich auch schon durch. War sehr spannend. Wobei ich die Marion als Frauenperson natürlich viel anregender, interessanter und sympathischer empfunden habe als Laura. Aber Männer stehen eben eher auf zarte, hilflose Gestalten. Die Sprache zwar manchmal etwas schwülstig *ggg*, aber das liegt in der Zeit begründet. Und diese Abgründe im Buch, bis heute hat sich daran ja nichts geändert. Die Menschen sind gleich habgierig geblieben.

Ich hätte mir übrigens auch etwas Erleuchtung für das eine oder andere Hirn gewünscht. Aber wie immer bleiben das wohl nur Wunschträume. Doch sicher gibt es schon den nächsten Termin für derartige Angelegenheiten. Vielleicht schon dieses Jahr? Ich hab über diese ganzen Theorien nicht so den Überblick.
Gut, dann werde ich mal meinen Dementor ausführen und füttern *gggg*
Zia - 14. Jan, 15:44

Der Urlaub ist ja nun vorbei und ich lese Fandorin vor dem Einschlafen, wobei es mir immer schwer fällt dann so gegen halb 3 Uhr morgens doch mal das Licht auszumachen, weil man ja auch mal schlafen muss.

Beim Wilkie war die Marion auch für mich die eigentliche Hauptperson. Diese Laura fand ich ziemlich langweilig. Aber diese durchsichtigen, zerbrechlichen, feenhaften Frauenspersonen sind halt auch so ein typisch victorianisches Frauenbild. Wobei ich in Agahta Christies Biografie gelesen habe, daß das eben größtenteils auch so eine Masche war stets "leidend" zu wirken, weil das bei den Männern den beliebten Retterinstinkt weckte. Die meisten Frauen damals waren durchaus nicht so zerbrechlich, wie sie taten. Und Du hast Recht, es gibt tatsächlich viele Männer, die drauf stehen, den Ritter zu mimen, der anämische zarte Jungfrauen den Klauen wilder Ungetüme entreißt. (Aber zum Glück gibts auch etliche, die sowas langweilt. *ggg*)
Ich finde nicht alle Bücher von Collins wirklich spannend. "Die Frau in Weiß" mochte ich bisher am liebsten. Sie geben in jedem Fall einen interessanten Einblick in die Zeit und die Denkweise der Leute damals, weil Collins ja aus seiner eigenen Lebenswelt heraus geschrieben hat, anders, als z.B. Victoria Holt, deren historische Romane in einer Zeit spielen, die sie selbst noch gar nicht erlebt haben konnte, weil sie erst 1903 geboren wurde.

Ach erzähl doch mal, was fressen denn Dementoren so außer Lichtgestalten? Pass bloß auf, daß Loki nicht eifersüchtig wird, wenn Du den Dementor jetzt auch noch ausführst. *ggg*
Lu Ping - 15. Jan, 00:19

Ach, sowas kenn ich. Ich erinnere mich genau, daß das einmal bei einem Fandorin war. Ich wollte so gern wissen, wie es weitergeht, daß ich nicht einschlafen konnte. Da hab ich das Licht wieder angemacht und weitergelesen, bis ich das aus meinem Kreislauf gekriegt habe. Irgendwann konnte ich dann schlafen. Es war schon sehr früh am Morgen *ggg*

Den Hartright fand ich auch ganz nett, auch wenn sein Frauengeschmack etwas blöd war. Ich sehe Laura auch als ziemliches Ideal dieser Zeit. Eben blond, zart, noch ganz jung und so unglaublich unschuldig. Wobei ich es eher naiv nennen würde. Auch nicht übermäßig belichtet, gerade so, daß sie noch hübsch Konversation machen kann und nicht als doof gilt. Aber mal ehrlich, so zerrüttet zu sein nach der Gabe von was auch immer, als sie sozusagen ihren Platz mit der Dame in Weiß tauschen mußte, fand ich doch recht übertrieben. Gut, anfangs vielleicht, weil sie sich nicht erinnern konnte, aber später war das ja wirklich regelrecht Verdrängung, um sich ja nichts stellen zu müssen. Find ich immer so hilflos, und das nervt mich dann. Ohne Marian und Walter wäre sie ja total aufgeschmissen gewesen. Die haben die ganze Last getragen, und ich hab so gehofft, daß Walter auf die Schwester umschwenkt, während Laura vielleicht das kleine, doofe Töfftöff bleibt, aber das ging natürlich nicht. Schon rein wegen des Erbes. Nech. ;-)
Du hast schon recht, Ohnmachten bspw. wurden sehr gern genutzt, um sich auch aus unangenehmen Situationen zu katapultieren. Wenn jetzt Fragen kamen, die nicht beantwortet werden wollten. Danach war man so besorgt, daß ja jegliche Versuche in der Richtung, irgendeine Antwort zu bekommen, unterbunden wurden. Es ist schon ganz schön gezielt, und ich steh da nicht drauf. Ich hab mal eine gekannt, die auch immer so tat, als wäre ihr sterbenselend, weil sie Mitleid wollte. Natürlich nur in Situationen, wo sie andere dann gerade mal mit ihrem Verhalten zur Weißglut gebracht hat. Die wollte ich damals in Kanada lassen, und als sie das merkte, konnte sie plötzlich wieder laufen. Hab ich eine Aversion gegen, und das zieht bei mir gar nicht. Ich kenn da so einige, wenn ich mal drüber nachdenke *schüttel*
Es entsprach zumindest einem gewissen Idealbild. Rittertum war ja hoch angesehen. Aber ob die dann wirklich glücklich mit ihrer Eroberung waren? Das bezweifle ich stark. Letztlich ist es ja klar, daß eine bestimmte Zeit jetzt nicht plötzlich lauter schwindsüchtige Trauergestalten hervorbringt, die jeder Windstoß umpustet. Es gab sicher auch viele dralle Ladies *ggg*
Ich fand es jedenfalls beim Lesen angenehm zu wissen, daß Collins ein Zeitzeuge ist. Du hast es ja angesprochen. Es kann trotzdem gut gezeichnet sein, auch wenn Leute nicht aus dieser Zeit kommen, aber wirklich authentisch ist sind eben diejenigen, die darin gelebt haben. Das merkt man auch oft an der Sprache selbst. Ich glaube, da muß man wirklich reingeboren werden. Ist ja letztlich bei der Austen auch so. Oder eben bei Conan Doyle und bei der Christie.
Aber das ist natürlich nicht so, daß ich da drauf bestehen würde. Ich sehe das einfach als interessant an, wie verschieden derlei Bücher wirken können. Letztlich spielt Fandorin ja auch um die Jahrhunderwende, ohne daß Akunin da schon gelebt hätte. Und trotzdem ist es kurzweilig. Sonst gäbe es ja vieles nicht zu lesen, wäre ja auch blöd.

Ja, puh, Dementoren fressen eigentlich nur Lichtgestalten. Ich konnte bisher keinerlei Gefährdung Einheimischer feststellen. Aber Loki ist da nicht eifersüchtig. Er guckt sich eher noch einige interessante Kniffe ab, um sie dann mal gelegentlich oder auch öfter anzuwenden. Beide Spezies verstehen sich doch erstaunlich gut, kann ich also weiterempfehlen *ggg* Ich hätte mir ja keinen angeschafft, wäre nicht auf die Idee gekommen, nech, wenn er nicht durch eine Eso plötzlich aufgetaucht wäre. Ich lade die jedenfalls nicht mehr ein, sonst könnte es sein, daß das Haus dann etwas voll wäre. Man muß ja nicht übertreiben *betont geduldig und mit verdrehten Augen Däumchen dreh*

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