Zia

Zia
Öl auf Leinen
100 x 80 cm
2012
Ich hatte ja irgendwann in einem der letzten Beiträge von meinem "neuen" (alten) Projekt berichtet, Menschen in ihren Berufen zu malen. Daraufhin habe ich ja einige Leute angesprochen, weil mir auffiel, daß ich doch sehr interessante Menschen kenne. Zia gehört nun zu meinen Ersten.
Wie immer in meinen Bildern ist nicht auf den ersten Blick klar, was Zia nun genau beruflich macht. Ich hätte Zia jetzt ganz plump darstellen können, was ihren Beruf angeht. So mit Hacke und Spaten. Richtig, Zia ist ein Genie im Bereich Pflanzen. Sie verkauft sie, sie plant Gärten (hoffe ich, daß ich das jetzt richtig interpretiert habe), sie schreibt Artikel darüber. Also war es ja naheliegend, sie als eine Art Göttin darzustellen. Immer wenn ich das Bild anschaue, denke ich: Gaia! *ggg* Wie sie so den üppigen Pflanzenwuchs hinter sich weiß, sagt doch alles. Zia hat natürlich auch eine dunkle Seite. Sie liebt Morde. Sie führt sie nicht selbst aus, ihre Hände macht sie sich nur mit Gartenerde schmutzig. Planung und Ausführung überläßt sie anderen talentierten Personen in Büchern und Filmen. Da neben dem Beruf immer auch der ganze Mensch eine Rolle spielt, gehörte das nun einfach mit rein.
Und so hab ich wieder den Bogen über die Pflanzen geschlagen. Klar, auf dem Buch kann man etwas lesen und sich mehr bei denken (und es ist kein böses, englisches Wort ;-), aber das Bindeglied ist doch die kleine, hübsche und so harmlose Pflanze in ihrer Hand (verzeih mir, daß ich Dir keinen Handschuh zum Schutz übergezogen habe, aber ich glaube, Du wirst es überleben). Diese Pflanze verbindet die griechische Mythologie, die Pflanzen, das beliebte Gift aller Giftmischerinnen und damit die Kriminalliteratur miteinander. Aconitum napellus. Wohl bekomm´s ;-)
Eine Menge Leute haben ihr Bild sogar schon im Fernsehen gesehen und zum offenen Atelier bewundert, noch bevor sie es selbst gesehen hat. Und sofort fielen Worte wie Arsen und Eisenhut. Das hat mich irgendwie befriedigt.
Lu Ping - 9. Mai, 23:30